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Der Textbeitrag stammt aus dem Museumsführer "Museen für Kinder im Revier", der im Buchhandel oder unter www.conlibris.de für 5,80 EUR zu erwerben ist, ISBN 978-3-00-028930-9.
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LWL-Industriemuseum
Westf. Landesmuseum für Industriekultur
Teil der Route-Industriekultur
Zeche Nachtigall in Witten - das Besucherbergwerk für die Familie
In einem alten Stollen herumkraxeln, auf einem großen Ruhrschiff Kapitän spielen und einen riesigen Ofen besteigen, in dem früher Ziegel gebrannt wurden – spannende Sachen auf einem Areal, das früher von Industrie geprägt wurde und heute in idyllischer Natur liegt.
Ausgerüstet mit Helm und Grubenlampe geht es durch die Stollen:
Im Besucherbergwerk der Zeche Nachtigall kann man am eigenen Leib erfahren, wie beschwerlich die Arbeit in einem Bergwerk zu Beginn des 19. Jahrhunderts war. Die Kinder sind hier klar im Vorteil, denn sie können zumindest aufrecht durch die niedrigen Stollen gehen. Doch spätestens wenn bei der Führung das elektrische Licht ausgeschaltet wird und nur noch eine Grubenlampe für spärliche Beleuchtung sorgt, ist auch für die Kinder zu erahnen, wie beschwerlich die Bedingungen unter Tage waren.
Zurück über Tage ist es für Familien besonders spannend, mit Öli, dem Lampenfrosch und Museumsmaskottchen, auf die Nachtigall-Entdecker-Tour zu gehen. Dafür bekommt man an der Kasse einen Beutel, der miteiner nützlichen Ausrüstung bestückt ist: Fernglas, Zollstock, Proviant für Öli und die Kinder, einem Museumsplan mit Aufgaben und vielem mehr. Mit Unterstützung der Eltern sind diese Aufgaben auch für Vorschulkinder gut und mit viel Spaß zu bewältigen. Die Tour startet im Maschinenhaus der Zeche, wo eine der ältesten Dampffördermaschinen des Reviers zu bestimmten Terminen ihre Funktionstüchtigkeit vorführt.
War die Kohle erst mal über Tage, wurde sie auf der Ruhr weitertransportiert. Ein nachgebauter Ruhrnachen lässt die Zeiten der Kohlenschifffahrt lebendig werden. Wie sah die Ruhrlandschaft damals überhaupt aus und mit welchen Schwierigkeiten hatten die Schiffer zu kämpfen – all diese Fragen klären sich auf und rings um das Schiff. Die Kinder spielen das Thema der Schifffahrt begeistert an einem Bachlauf, der sich durch Schleusen regulieren lässt, nach und wollen meistens auch so schnell nicht wieder von dort weg.
Nach Schließung der Zeche Nachtigall Ende des 19. Jahrhunderts entstand auf dem Gelände eine Ziegelei. Eine riesige Ringofenanlage zeugt noch von dieser Zeit. Rund um den Ofen wird der Weg des Ziegels von der Gewinnung des Schiefertons bis zu seiner Verladung in spannenden Stationen aufgezeigt.
TIPP 1 - Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia
Das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia liegt in direkter Nachbarschaft.
Fahrten mit verschiedenen Gruben- und Feldbahnen sind während der Öffnungszeiten
möglich. Termine im Internet: www.muttenthalbahn.de.
TIPP 2 - Berbaurundweg Muttental
Von der Zeche Nachtigall kann man auf dem 9 Kilometer langen „Bergbaurundweg
Muttental“ wandern. Viele Zeugnisse des frühen Bergbaus machen auch für Kinder die
Wanderung spannend. Leichter wird es, wenn die Kinder auf gemieteten Ponys, die Mama und Papa am Zügel führen, geschaukelt werden.
Ponyverleih Reiterhof Rauendahl, Rauendahlstraße 161,
58452 Witten, Tel. 02302-759 28. Bitte telefonisch ein Pony reservieren.